Naturgartenfriedhof Bitz

Verein für Gartenbau und Landespflege Bitz

Der Verein für Gartenbau und Landespflege Bitz hat den Dorffriedhof zum Naturgarten umgestaltet und zu einem artenreichen Begegnungsort gemacht. In einer großen Gemeinschaftsaktion nahm der Verein die Arbeiten selbst in die Hand. Ein Mammutprojekt für einen Ort mit 150 Einwohnern. Das Ergebnis: Der Friedhof ist mit seiner artenreichen Gestaltung ein Ort geworden, an dem Innehalten und Gedenken in einer naturnahen und vielfältigen Umgebung möglich ist. Natur ist im Friedhof für alle Generationen seh- und erlebbar.

Wie in vielen anderen Gemeinden auch, war der Friedhof in Bitz im Landkreis Eichstätt in die Jahre gekommen. Unebenes Pflaster und Thuja- und Spireahecken waren kein Blickfang mehr. Doch der Verein für Gartenbau und Landespflege in Bitz hatte eine andere Vorstellung davon, was die Qualitäten eines Dorffriedhofs ausmachen sollte. Ein Naturgartenfriedhof sollte es sein, ein Ort, an dem Lebensräume für Pflanzen und Tiere ihren Platz haben sollten. Eine artenreiche Bepflanzung sollte dabei die Schlüsselrolle spielen.

So wurde der Friedhof Bitz zum Naturgartenfriedhof

Im Oktober 2020 startete der Verein mit der Umsetzung:

  • Alte Schnitthecken wurden entfernt, und die Umrandung von einem Schmiedezaun ersetzt. Das schafft einen fließenden Übergang in die Landschaft und lässt Durchschlupfe für Kleintiere.
  • Pflanzflächen bekamen eine neue Füllung mit Wildblumen und Wildgehölzen.
  • Blumenwiesen zogen ein.
  • Flächen zwischen den Grabstellen wurden als Blühflächen angesät.
  • Ein neuer Pflasterbelag sichert die Begehbarkeit. Das Verlegemuster setzt sich in den Blumenbeeten als „Fluss des Lebens“ fort. Die Ausführung übernahm eine GaLa-Bau-Firma.
  • Pflasterfugen sind begrünt.
  • Ein Sitzkreis aus regionalem Jurastein mit einer bepflanzten Schnecke ist jetzt die „Plauderschnecke“ – ein wichtiger Ort für die Kommunikation. Eingerahmt von einem Erdwall mit artenreicher Wildpflanzung ist so ein geschützter Bereich entstanden, der zum Innehalten, Besinnen und zum Gedenken einlädt.
  • Das alte Pflaster wurde zum Unterbau der Platzgestaltung.
  • Ein neuer Wassertrog ziert den Friedhof.
  • Die Friedhofsmauer und das Leichenhaus bekamen einen neuen Anstrich.
  • Eine Infotafel beschreibt die wichtigsten Merkmale des Naturgartens.

Nist- und Unterschlupfangebote

  • Libellenteich – eine Wasserfläche mit Kies und Steinen für einen naturnahen als Tränke für Vögel und Insekten.
  • Totholzflächen mit alten Holzstämmen und Wurzelstöcken als Nisthilfen und Lebensräume für Insekten und Kleintiere.
  • Benjeshecke
  • Niststellen für Fledermäuse, Wildbienen und für verschiedene Vogelarten.

Auch eine naturnahe Gestaltung braucht eine gezielte und kundige Pflege.

3 Pflegegänge pro Jahr mit 6 bis 8 Leuten sind notwendig. Das Team ist jeweils 4 bis 5 Stunden pro Pflegegang beschäftigt.

Die wichtigsten Arbeiten:

Wiesen mähen, Unkraut ausstechen und im ausgehenden Winter die Stauden in den Beeten zurückschneiden.

Kleinere Arbeiten, wie Algen aus dem Teich entfernen oder Löwenzahn ausstechen erledigen Vereinsmitglieder immer wieder zwischendurch.

Bei den ersten Pflegegängen war die Planerin noch zur Unterstützung dabei.

Die Bereitschaft, sich auch bei den laufenden Arbeiten einbringen, ist bei den Vereinsmitgliedern größer als früher, hat Waltraud Hofmann, die Vorsitzende des Vereins für Gartenbau und Landespflege Bitz festgestellt.

Pflanzliste Naturgartenfriedhof (xlsx)
Merkblatt Landesverband: Pflanzen für öffentliches Grün (pdf)

Kontakt

Verein für Gartenbau und Landespflege Bitz
Waltraud Hofmann
85095 Denkendorf/Bitz
Mail: gbv-bitz@t-online.de

Der Wert für Mensch und Natur

Artenvielfalt Dieses Projekt widmete sich der Umgestaltung eines naturarmen Friedhofes. Ziel war die Schaffung verschiedenster Lebensräume, wie Wildgehölz-Pflanzungen, Benjeshecke, Staudenpflanzungen, Blühflächen, Libellenteich, Torholzbereiche und Nisthilfen für verschiedene Tierarten. Dieses nachhaltige und außergewöhnliche Projekt hatte außerdem das Ziel den Friedhof als Naturerlebnis und Ort der Begegnung zu etablieren.
Klimaschutz
Nachhaltigkeit
Gesundheit
Kultur und Soziales

Der Tipp vom Bezirksverband

Bei der Umgestaltung von Friedhöfen unbedingt die Träger, also Kirche und Gemeinde von Anfang einbeziehen und Vorgaben der Friedhofssatzung beachten.

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